Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät - Kultur- und Sozialgeographie

Superdiversität und alternde Städte? Die Konvergenz von wachsender Multiethnizität und einer alternden Bevölkerung

Urheber: Mauro Rego
Block 03@2x (1)

Demographischer Wandel und wachsende gesellschaftliche Diversität prägen die europäischen Städte der Gegenwart. Eine sich verändernde Bevölkerungsstruktur stellt neue Fragen an Politik, Planung und das soziale Zusammenleben: Welche Vorstellungen über die zweite Lebenshälfte bilden sich in einer superdiversen Gesellschaft heraus und welche Faktoren gelten als bedeutend für ein gutes Leben im Alter? Welche Anforderungen entstehen für Wohnraum und Nachbarschaften, wenn sich eine neue Vielfalt in der Gruppe der Alten bildet? Insbesondere Städte sind als Kristallisationspunkte gesellschaftlicher Entwicklungen die Schauplätze dieser Veränderungen. Bislang werden die Prozesse der gesellschaftlichen Alterung und der wachsenden Diversität allerdings nur einzeln betrachtet. Eine Analyse der Wechselwirkungen beider Entwicklungen und deren räumliche Auswirkungen steht bislang noch aus.

Das DFG- Projekt „Superdiversität und alternde Städte? Die Konvergenz von wachsender Multiethnizität und einer alternden Bevölkerung“ beschäftigt sich am Beispiel Berlins mit dem räumlichen Zusammenwirken von demographischem Wandel und gesellschaftlicher Diversität.
Ziel des Projekts ist es zwei Forschungslücken zu schließen: Erstens soll gezeigt werden, wie Diversitätsmerkmale, z.B. Bildungshintergrund, Geschlecht, Ethnizität, Migrationsweg, Religion, Gesundheit, Sexualität oder soziale Klasse in ihrer Verwobenheit den Altersprozess und das Leben im Alter gemeinsam prägen. Um der Komplexität gegenwärtiger gesellschaftlicher Diversität gerecht zu werden, arbeiten wir dabei mit dem Begriff der Superdiversität von Stephen Vertovec. Zweitens wird Diversität und Alterung mit Hilfe des Themenkomplexes Wohnen und Nachbarschaft im Alter einer räumlichen Perspektive zugänglich gemacht und in einem superdivers-alternden Umfeld entstehende Vorstellungen von Stadtraum, Nähe und Distanz ergründet.

Das Forschungsprojekt ist interdisziplinär angelegt und wird gemeinsam mit der angewandten Geoinformationsverarbeitung (Prof. Dr. Tobia Lakes) und der Landschaftsökologie (Prof. Dr. Dagmar Haase) bearbeitet. Die Kombination von qualitativen Methoden und quantitativer Modellierung bietet einen innovativen methodischen Zugang zur Entwicklung von Zukunftsszenarien für die superdivers-alternde Stadt.

 

DE Broschüre

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[deutsch]

 

EN Brochure

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[english]

 

Inhalt:

  1. Ausgangssituation: Die Gesellschaft wird älter und vielfältiger
  2. Altersbilder: Viele Bedeutungen des Alters
  3. Soziale Netzwerke: Nachbarn als Familienersatz?
  4. Institutionen: Diversität im Alter gibt es nicht?
  5. Wohnen im Alter in Berlin
  6. Was tun? Empfehlungen für Politik und Planung

 

Für weitere Informationen zum Projekt wenden Sie sich bitte an:

Prof. Dr. Ilse Helbrecht: ilse.helbrecht@geo.hu-berlin.de

Prof. Dr. Tobia Lakes: tobia.lakes@geo.hu-berlin.de

M.A. Friederike Enssle: friederike.enssle@hu-berlin.de

M.Sc. Hannah Haacke: hannah.haacke@geo.hu-berlin.de