Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät - Geographisches Institut

Ergebnisse der Themenklasse 2015/ 2016

Ziel dieses Teil-Projekts ist die Steigerung der Attraktivität europäischer Hauptexkursionen am Geographischen Institut der Humboldt-Universität zu Berlin. Dies soll ausdrücklich nicht durch Verbote außereuropäischer Exkursionen erreicht werden.

 

Methodik und dazugehörige Ergebnisse

Innerhalb der Themenklasse 2015/ 2016 hat sich die Projektgruppe „Transparentes Institut“ zum Ziel gesetzt, die CO2-Emissionen der Hauptexkursionen am Geographischen Institut zu bilanzieren und diese in Vergleich mit den Verbräuchen von Strom und Wärme zu setzen.

Als Untersuchungszeitraum wurden hierfür die Jahre 2011 bis 2015 gewählt. Die folgende Grafik zeigt die Verteilung der Teilnehmer_Innentage über die Jahre hinweg sowie nach außereuropäischen, europäischen und Deutschland-Exkursionen untergliedert (Quelle der Daten: Institutsleitung):

HEX-Teilnehmertage

Abb. 1: Verteilung der Teilnehmer_Innentage über den Zeitraum 2011 - 2015.

Es ist hervorzuheben, dass es insbesondere im Falle der europäischen Exkursionen große Variationen der Teilnehmer_Innentage und damit des Exkursionsangebots zwischen den verschiedenen Jahren gibt.

In einem weiteren Schritt wurden die CO2-Emissionen jeder einzelnen Exkursion abgeschätzt. Die Abschätzung der Wegstrecken und der benutzten Verkehrsmittel richtet sich dabei nach den vorliegenden Exkursionsberichten. Die auf Grundlage dieser Daten sich ergebenden CO2-Emissionen wurden unter Verwendung folgender CO2-Rechner erstellt, welche online inklusive angewendeter Methodik verfügbar sind:

-       CO2-Rechner des Umweltbundesamtes [1]

-       CO2-Rechner des Unternehmens Atmosfair [2]

-       CO2-Rechner der Deutschen Bahn [3]

 

Die Ergebnisse spiegeln den Mittelwert je Verkehrsmittel wieder. 

Es ergibt sich folgendes Bild:

Emissionen HEX 2011-2015

Abb. 2: Verteilung CO2-Emissionen durch Hauprexkursionen innerhalb des Untersuchungszeitraums 2011 - 2015.

Es wird deutlich, dass den aller größten Teil der Emissionen (> 90 %) die außereuropäischen Exkursionen ausmachen. Dabei kommt es jedoch zu relativ großen Schwankungen zwischen den Jahren, wobei zugleich kein klarer Trend abgeleitet werden kann.

Von ganz besonderem Interesse ist der Vergleich zwischen den mittleren Emissionen durch Hauptexkursionen und jenen durch den Strom- und Wärmeverbrauch am Geographischen Institut. Hierzu wurde der Basiszeitraum 2012 – 2014 gewählt, da nur für diesen Zeitraum Verbrauchsdaten der Technischen Abteilung der Humboldt-Universität zu Berlin vorliegen. Einschränkend kommt hinzu, dass die Erfassung gemeinsam für das Geographische und Psychologische Institut vorliegt. Aufgrund der gleichen Gebäudetypen haben wir die Daten durch 2 geteilt, wohlwissend, dass es dennoch zu Verfälschungen kommt. Als Faktoren für die Berechnung der CO2-Emissionen durch Strom und Wärme wurden Daten der Senatsverwaltung für Stadt und Umwelt verwendet [4]. Da die Humboldt-Universität zu Berlin Ökostrom bezieht, ergeben sich keine Emissionen durch Strom. Es ergibt sich folgendes Bild:

 

Vergleich_HEX-Warme

Abb. 3: Vergleich der CO2-Emissionen durch Hauptexkursionen und durch den Wärmeverbrauch am Institut (Bezugsraum: 2012 - 2014).

Die Ergebnisse zeigen, dass die CO2-Emissionen durch Hauptexkursionen jene durch den Wärmeverbrauch um den Faktor 5 übersteigen. Selbst unter Einbezug des aktuellen Strommixes ergibt sich noch immer ein ca. 80 % höherer Emissionswert je Jahr.

 

Fazit

Die Ergebnisse verdeutlichen, dass der durch Hauptexkursionen verursachte Anteil der Emissionen sehr groß ist. Eine genaue Relation konnte das Projekt jedoch noch nicht ausweisen, da beispielsweise Emissionen durch tägliche Pendelwege etc. nicht einberechnet wurden. Wir gehen jedoch davon aus, dass angesichts der sehr deutlichen Ergebnisse dennoch Hauptexkursionen die größte Emissionsquelle darstellen.

Bisher entfallen zwei Drittel der Teilnehmer_Innentage auf außereuropäische Hauptexkursionen. Wir haben daher das Einsparungspotential verschiedener Szenarien durchgespielt, wobei Mittelwerte des Untersuchungszeitraums zugrunde gelegt wurden. Das erste Szenario umfasst eine Gleichverteilung des Angebots, das zweite Szenario keine außereuropäischen Exkursionen sowie eine Gleichverteilung zwischen europäischen und deutschlandweiten Exkursionen.

 

HEX-Szenarien

Abb. 4: Einsparpotential verschiedener Szenarien.

Das erste Szenario weist ein Einsparungspotential von ca. 40 % auf, das zweite gar von 90 %.

Als Projektgruppe empfehlen wir jedoch, dass erste Szenario zu Einsparungszwecken zu bevorzugen, da wir uns ausdrücklich gegen Verbote aussprechen. Das Studierende außereuropäische Exkursionen oft bevorzugen, zeigte auch eine Umfrage aus dem Jahr 2015. Gleichzeitig zeigte die Umfrage, dass es seitens der Studierenden durchaus ein Interesse an einer Steigerung attraktiver europäischer Angebote gibt.

Wir plädieren daher für einen Ausbau eines attraktiven europäischen Angebots, ohne außereuropäische Exkursionen abzuschaffen. Ein Mittel hierfür könnte die Einführung von gleichverteilten Teilnehmer_Innentagen zwischen außer- und innereuropäischen sowie deutschlandweiten Hauptexkursionen sein. Für außereuropäische Exkursionen gibt es daneben natürlich die Möglichkeit, den dabei verursachten CO2-Ausstoß zu kompensieren und seine Flugreise klimaneutral zu stellen. Jedoch halten wir den Grundsatz "Vermeidung - Reduktion - Kompensation" als Priorisierung für sinnvoll.

 

 

Quellen
 

[1]       Umweltbundesamt (2015): Der CO2-Rechner. Hintergrund. URL: http://uba.klimaktiv-co2-rechner.de/de_DE/page/background/?ref= [Abrufdatum: 05.01.2016].

[2]       Atmosfair (2015): Der Emissionsrechner URL: https://www.atmosfair.de/portal/documents/10184/20102/Documentation_Calculator_DE_2008.pdf/3b7c33dc-ed24-4f4b-9229-86f9d25eb5f9 [Abrufdatum: 05.01.2016].

[3]       Deutsche Bahn (2016): Grundlagenbericht zum UmweltMobilCheck. URL: https://www.bahn.de/p/view/mdb/bahnintern/services/umwelt/mdb_219757_april_2016_grundlagenbericht_umc.pdf [Abrufdatum: 05.01.2016].

[4]       Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt (2013): Berliner Energieverbrauch und CO2-Bilanz. URL: http://www.stadtentwicklung.berlin.de/umwelt/energie/co2bilanz/berlin/ [Abrufdatum: 01.02.2016].

 

 

Dateien zum Download

  • Excel-Datei zum Eintragen der Wegstrecken der eignen Exkursion (folgt in Kürze)

 

 

Projektmitglieder

  • Saskia Petersen
  • Esther Robbe
  • Josef Kaiser