Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät - Geographisches Institut

10.06.2025 | 15:00 | Geographisches Kolloquium

  • Wann 10.06.2025 von 15:00 bis 17:00
  • Wo Erwin Schrödinger-Zentrum (ESZ) | Rudower Chaussee 26 | 12489 Berlin | Raum 0'307
  • Name des Kontakts
  • Telefon des Kontakts +49 30 20936828
  • iCal

Einladung

Dr. Jan Hutta
Universität Bayreuth

Das Ende rechter Räume.
Zu Territorialisierungen der radikalen Rechten

 

„Territorialisierung hat gegenwärtig Hochkonjunktur“, schreiben wir im Vorwort des jüngst erschienenen Buchs Das Ende rechter Räume. Zu Territorialisierungen der radikalen Rechten (Autor*innenkollektiv Terra-R 2025: 9). Dabei beziehen wir uns auf die Prozesse gesellschaftlicher Schließung, die in verschärften Grenzregimen, erstarkenden rassistischen und heteronormativen Diskursen oder dem Anstieg rechter Gewalt zum Ausdruck kommen.

Wie schon vorige Arbeiten bemerkt haben, sind diese Schließungsprozesse mit den multiplen Krisen von Akkumulation, Geopolitik und liberal-demokratischer Ordnung verbunden und werden durch ein Erstarken rechter Kräfte forciert. In räumlicher Hinsicht kommt dies in der Entstehung rechter und radikal rechter Hegemonien in alltäglichen und politischen Kontexten auf unterschiedlichen Maßstabsebenen zum Ausdruck. Ansätze der Soziologie und Politikwissenschaften haben hier den Begriff der ‚rechten Raumnahme‘ geprägt, der auch in der Geographie vielfach übernommen wurde.

Doch „radikale Rechte ‚nehmen‘ sich nicht einfach Räume, ebenso wie rechts dominierte Regionen keine homogenen Zonen bilden“, notieren wir im Vorwort. Und weiter: „Die Rede von ‚rechten Räumen‘ selbst scheint oft räumliche Hegemonien vorwegzunehmen, welche tatsächlich von vielfältigen Widerständen durchzogen sind.“ (Ebd.) Um eine nuanciertere Analyse raumbezogener rechter Hegemonien zu ermöglichen, haben wir das Territorialisierungskonzept noch einmal macht- und praxistheoretisch revidiert und dabei auch die lateinamerikanische Diskussion rund um territorio aufgegriffen.

In dem Vortrag werden zunächst einige Argumentationslinien rund um diesen Ansatz reflektiert, wobei die Beschäftigung mit ‚affektiver Territorialisierung‘ fokussiert wird. Anschließend wird mit Bezug zu einer aktuellen Forschung zu ‚Terrorscapes‘ im brasilianischen Kontext für eine vertiefte  Beschäftigung  mit  den  ‚territorialisierenden‘  Nachwirkungen rechter Gewalt plädiert.

 

 

 


Liebe Institusangehörige,

es freut mich, im Rahmen des Geographischen Kolloquiums den Vortrag von Dr. Jan Hutta von der Universität Bayreuth am 10.06.2025 anzukündigen. Der Vortrag wird in Zusammenarbeit mit der Abteilung Angewandte Geoinformationsverarbeitung und dem Autorenkollektiv Terra-R organisiert.

Das Thema des Vortrags lautet: "Jenseits ‚rechter Raumnahme': Überlegungen zu Territorialisierung, Terrorscapes und Affekten im Anschluss an das Terra-R-Netzwerk". Weitere Details können dem beigefügten Poster entnommen werden.

Wir laden herzlich ein, um 15 Uhr c.t. im Raum 0'307 des Erwin-Schrödinger-Zentrums teilzunehmen.

Mit freundlichen Grüßen
Nicolás Bech
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Dear members of the institute,

I am pleased to announce, as part of the Geographical Colloquium, the lecture by Dr. Jan Hutta from the University of Bayreuth on 10.06.2025. The lecture is organized in collaboration with the department of Applied Geoinformation Science and the author collective Terra-R.

The title of the lecture is: "Jenseits ‚rechter Raumnahme': Überlegungen zu Territorialisierung, Terrorscapes und Affekten im Anschluss an das Terra-R-Netzwerk". Further details can be found in the attached poster.

We warmly invite you to join us at 15:00 c.t. in Room 0'307 of the Erwin-Schrödinger-Zentrum.

Best regards
Nicolás Bech
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Nicolás Bech
Studentische Hilfskraft | Direktorium
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