Jenseits von Metropolen - Wandel lokalpolitischer Strukturen in einer polarisierten Gesellschaft
Projektkurzbeschreibung
Das Erstarken der (Neuen) Rechten hat in den letzten Jahren reges forschungsseitiges Interesse ausgelöst und tiefgreifende Fragen zur politischen Praxis aufgeworfen. Nachdem rechtspopulistische Positionen zunächst ganz überwiegend in bundespolitischen Debatten um Grenz-, Außen- und Währungspolitik zu vernehmen waren, konstatieren Analysen nun, dass Rechtspopulist*innen sich zusehends auf die Suche nach einem kommunalpolitischen Profil begeben.1
Zu den lokalen Formationen von Rechtspopulist*innen sowie ihren räumlichen Einbettungen liegt in Deutschland erst bruchstückhaftes Wissen vor.2 Auch Strategien und Handlungsansätze, derer sich kommunale Akteure bedienen können, um den neuen Diskursformationen auf lokaler Ebene zu begegnen, existieren bislang bestenfalls in Ansätzen.3
Das Forschungsprojekt widmet sich der Aufgabe, Mechanismen rechtspopulistischer Vereinnahmung in der Kommunalpolitik, entlang der Themenfelder Infrastruktur, Verkehr, Wohnen und Energie in den Untersuchungsräumen herauszuarbeiten. Zudem soll erprobt werden, ob und auf welche Weise sich ein Einfluss rechtspopulistischer diskursiver Intervention auf lokale Politikkultur nachzeichnen lässt.
Der Abschlussbericht zum Projekt kann >> hier kostenlos abgerufen werden.
Ansprechpartner: Prof. Dr. Henning Nuissl
henning.nuissl (at) geo.hu-berlin.de
valentin.domann (at) geo.hu-berlin.de
Referenzen
1 Hafeneger, B., Jestädt, H., Klose, L.-M., Lewek, P., 2018. AfD in Parlamenten: Themen, Strategien, Akteure. Wochenschau Verlag.
2 Bescherer, P., Feustel, R., Schelenz, L., Sievi, L., 2018. Urbaner Populismus? Das Gefahrenpotenzial der Stadtentwicklung, Working Paper.
3 Bringt, F., Brost, S., Hanneforth, G., Klare, H., Klose, B., Nattke, M., Wörsching, M., 2017. "Wir holen uns unser Land und unser Volk zurück". Empfehlungen zum Umgang mit
rechtspopolistischen Parteien in Parlamenten und Kommunen.