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Obst- und Gemüsewertschöpfungsketten aus Kenia und die Rolle von Standards

Projektbeschreibung

In deutschen Supermärkten sind frisches Obst und Gemüse mittlerweile zu allen Jahreszeiten eine Selbstverständlichkeit geworden. Möglich machen dies die globalen Zulieferverflechtungen der großen Supermarktketten, die ihre Produkte mittlerweile schnell und günstig aus fast allen Teilen der Welt beziehen können. In der EU kommt heute ein Großteil des ¬frischen Obstes und Gemüses aus Afrika. Gerade Kenia hat sich in den letzten 30 Jahren als Exporteur vor allem für Erbsen, grüne Bohnen, Passionsfrüchte und Mangos in die europäischen Märkte etabliert. Allerdings wurde als Reaktion auf verschiedene Lebensmittelskandale und anspruchsvollere Kunden von den europäischen Supermärkten in den letzten Jahren eine Reihe von Auflagen und Standards – bei Qualität, Herkunftstransparenz, Umweltschutz und Arbeitssicherheit – eingeführt, die von den verschiedenen Akteuren der Wertschöpfungskette – den Produzenten, Transporteuren und Händlern – eingehalten werden müssen. Privatwirtschaftliche Standards wie GlobalGap gelten mittlerweile verpflichtend für alle Zulieferer der europäischen Supermärkte. Produzenten, die diese Standards nicht erfüllen, sind damit aus dem europäischen Markt weitestgehend ausgeschlossen. Für die in der Mehrzahl kleinbäuerlichen Produzenten ist es somit oft nicht leicht, die notwendigen Vorgaben ihrer Abnehmer zu erfüllen. Vor diesem Hintergrund befassten sich die Studierenden des Projektseminars mit der Frage, inwieweit die europäischen Standards von den kenianischen Zulieferern und Bauern überhaupt umgesetzt werden und welche Probleme und Chancen sich ¬daraus ergeben. In einer empirischen Untersuchung in der Mount Kenya Region im August 2009 wurden mehr als 50 Landwirte sowie zahlreiche weitere Akteure, wie Exporteure, Politiker und NGO-Vertreter zu dieser Thematik befragt. Die ¬Ergebnisse fließen in einen Projektbericht und ein laufendes Forschungsprojekt der Deutschen Forschungsgemeinschaft ein.

Projektleiter

Dr. Peter Dannenberg

Studentische Mitarbeiterin

Annika Wenterodt, B.Sc.

Projektzeitraum

04/2009-07/2010

Projektförderung/-finanzierung

Abteilung Internationales der Humboldt Universität zu Berlin