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Kiepert, Heinrich

Fotosammlung des Geographischen Institutes der Humboldt-Universität zu Berlin: Heinrich Kiepert

 

Fotosammlung des Geographischen Institutes der Humboldt-Universität zu Berlin


Heinrich Kiepert

*31.07.1818 in Berlin †21.04.1899 in Berlin

 

Signatur: BFP130
Standort: 100 J. GI
Datum:  
Format: 15,8 x 21,8 cm
Photograph

 

Kiepert, Heinrich
Fotosammlung des Geographischen Institutes der Humboldt-Universität zu Berlin: Heinrich Kiepert

Johann Samuel Heinrich Kiepert wurde in Berlin als Sohn eines Kaufmanns geboren. Seit 1836 studierte er in Berlin Klassische Philologie und besuchte nebenbei Vorlesungen über Geographie bei Carl Ritter. 1841 reiste er nach Konstantinopel und besuchte anschließend Griechenland, Mysien, Lydienund die Insel Lesbos. Nach seiner Rückkehr beschäftigte er sich mit dem Studium der arabischen, persischen und armenischen Sprache. 1845 folgte er dem Ruf zum Leiter der geographischen Abteilung des Landes-Industrie-Comptoirs in Weimar, wo er zahlreiche Karten für den Schulgebrauch veröffentlichte. 1852 kehrte er wieder nach Berlin zurück und arbeitete für den Verlag Dietrich Reimer. 1854 wurde Kiepert auf Vorschlag von Carl Ritter zum Mitglied der philosophisch-historischen Klasse der königlich-preußischen Akademie der Wissenschaften ernannt und durfte damit ohne vorhergehende Habilitation Vorlesungen an der Universität über Länder- und Völkerkunde halten. In Berlin wurde Kiepert zudem Mitarbeiter der Zeitschrift der Gesellschaft für Erdkunde, für die er ebenfalls zahlreiche Karten beisteuerte. 1859 versuchte ihn die Universität München für einen neuen Lehrstuhl zu verpflichten. Um ihn jedoch in Berlin zum Weiterbleiben zu animieren, wurde Kiepert von der Universitätsleitung zum außerordentlichen Professor der Geographie ernannt. Nach dem Tod von Carl Ritter im selben Jahr war er der einzige Vertreter dieses Fachs an der Universität. 1864 wurde Kiepert Direktor der Topografischen Abteilung des königlich-preußischen statistischen Büros, 1871 wurde er in Berlin zum ordentlichen Professor ernannt. 1878 erschien sein bedeutendstes Werk, Lehrbuch der alten Geographie. Der unter Kiepert eingerichtete und von ihm geleitete "Geographische Apparat" ging in den Bestand des mit der Berufung Ferdinand von Richthofen gegründeten Geographischen Instituts ein.

Kiepert starb im Alter von 80 Jahren und fand seine letzte Ruhe auf dem Alten St. Jacobi-Friedhof in Berlin-Neukölln. Sein Grab war von 1962 bis 2004 Ehrengrab der Stadt Berlin.