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Lepsius, Richard

Fotosammlung des Geographischen Institutes der Humboldt-Universität zu Berlin: Richard Lepsius

 

Fotosammlung des Geographischen Institutes der Humboldt-Universität zu Berlin


Richard Lepsius

*23.12.1810 in Naumburg †10.07.1884 in Berlin

 

Signatur: BFP045
Standort: Album 1
Datum: März 1874
Format: 9,7 x 14,1 cm
Photograph

Ernst Milster,

Berlin

Lepsius, Richard
Fotosammlung des Geographischen Institutes der Humboldt-Universität zu Berlin: Richard Lepsius

Karl Richard Lepsius war ein deutscher Ägyptologe, Sprachforscher und Bibliothekar. Lepsius studierte in Leipzig, Göttingen und Berlin Philologie und vergleichende Sprachwissenschaft. 1833 promovierte er. Lepsius vollendete bereits mit einer seiner ersten Schriften Lettre à M. Rosellini sur l’alphabet hiéroglyphiques die Champollion nicht vollständig gelungene Entzifferung der Hieroglyphen, brachte Ordnung in das Schriftsystem und begründete damit die methodische Erforschung der ägyptischen Sprache. Im Jahr 1837 wurde Lepsius zum außerordentlichen Professor an die Friedrich-Wilhelms-Universität Berlin berufen. In dieser Eigenschaft übernahm er die Leitung der von König Friedrich Wilhelm IV. ausgesandten preußischen Expedition nach Ägypten (1842–1845). Diese führte ihn über die Pyramidenfelder und Memphis das Niltal hinauf nach Luxor, zu den Königsstädten des meroitischen Reiches im heutigen Sudan und weiter den Weißen und Blauen Nil entlang, bis tief in den Zentralsudan. Lepsius hatte freie Hand – selbst an Originaldenkmälern – Stücke mitzunehmen, so dass das Königliche Museum mit einem Schlag zu einer der großen Sammlungen ägyptischer Altertümer wurde. Die Resultate stellte Lepsius in seinem Hauptwerk Denkmäler aus Ägypten und Äthiopien (1849–1859, 12 Tafelbände) zusammen. 1846 wurde Lepsius ordentlicher Professor und 1850 ordentliches Mitglied der Preußischen Akademie der Wissenschaften. Er entwickelte das Lepsius-Alphabet, eine Umschrift für fremde Sprachen und Schriften. 1866 unternahm Lepsius eine zweite Reise nach Ägypten, um insbesondere geographische Untersuchungen im Delta des Nils durchzuführen. 1873 wurde Lepsius zum Oberbibliothekar (Direktor) der Königlichen Bibliothek in Berlin ernannt; das Amt behielt er bis zu seinem Tod. Sein Grabmal (Ehrengrab der Stadt Berlin) befindet sich auf dem Dom-Friedhof II in Berlin-Mitte, Müllerstraße 71-73.