Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät - Landschaftsökologie

Connecting Nature: Bringing Cities to Life, Bringing Life into Cities

Projektinfo


Connecting Nature ist ein im Juni 2017 angefangenes fünfjähriges Projekt der europäischen Kommission im Rahmen des Aktionsprogramms Horizont 2020 (grant agrrement No 730222). Das Ziel bis zum Projektende ist es, Europa als globalen Marktführer bei der Innovation und Umsetzung naturbasierter Lösungen zu positionieren unter dem Motto: „to innovate with nature to build climate resilience in cities“. Das Projektbudget beträgt insgesamt €12 Millionen, mit der EC Anteil von €11.4 Millionen.
 
Connecting Nature Logo

(© Connecting Nature project).

 

Zentrale Herausforderungen
 

Die meisten Innovationen treten in Städten auf, aber Städte sind auch die Orte, wo die meisten der heutigen großen und dringenden Herausforderungen auftreten. Unter allem sind es solche Herausforderungen wie rascher Klima- und Umweltwandel, komplexe Wasser-und Abfallbewirtschaftung, Gesundheitsbelastungen, Veränderungen des sozialen Zusammenhalts sowie Migration und Integration. Naturbasierte Lösungen können einen Einstieg in die Bewältigung dieser Herausforderungen bieten.
 
Während die Vorteile (benefits) naturbasierter Lösungen klar sind und die obengenannten Herausforderungen direkt bewältigen können, war bisher die Entwicklung und Umsetzung naturbasierter Lösungen benachteiligt und wegen ihre Komplexität und multidisziplinären Ansatz nicht genügend erforscht und beschrieben. Auch solche Themen wie "silo thinking" (verengtes Denken), die Bewältigung des sozialen Zusammenhalts und die Bewältigung des Wissensdefizits rund um naturbasierte Lösungen müssen bei der Entwicklung von Plänen zur Einführung naturbasierter Lösungen in Städten angegangen werden.

Connecting Nature hat diese Herausforderungen aufgenommen und wird Ansätze mit multidisziplinären Methoden erarbeiten und testen. Dabei werden Naturbasierte Lösungen gemeinsam entwickelt (co-development) und erstellt (co-design), die zur gemeinsame Schaffung (co-creation) resilienter, grüner, gesünderer Städte führen und zu einem nachhaltigeren Leben in einer Stadt ihre Menschen (Bürgergerechte Stadt) führen.
 

Geographie des Projektes
 

Connecting Nature ist eine Partnerschaft von 31 Organisationen, die mit Vertretern der lokalen Behörden (insbesondere Stadtverwaltungen), Industriepartnern, Wissenschaftsorganisationen und unterschiedlichen Akteuren wie Interessensverbänden, Gemeinden, Unternehmen (SME), Finanzinstitutionen, Vereinen eng zusammenarbeiten. Unsere Partnerschaft wird mit 16 europäischen Ländern, Brasilien, China, Korea und dem Kaukasus (Georgien und Armenien) präsentiert, die in eine Multi–Millionen–euro angelegte Umsetzung von Natur-basierten Projekten in städtischen Räumen. Leadpartner ist Trinity College Dublin in Ireland.
 

Projektziele
 

Wir werden eine Gemeinschaft von Städten bilden, die peer-to-peer-learning und Kapazitätsaufbau unter unseren führenden Städten (FRCs – Front runner cities) fördert, die große naturbasierte Lösungen anbieten können, und unsere schnellen Follower-Städte / Nachfolgerstädte (FFCs – fast follower cities), die den Wunsch haben, naturbasierte Lösungen in großem Maßstab zu implementieren, aber nicht über die genügende Expertise verfügen. Mit zunehmendem wissen und know-how wird unsere community auch die neuen Mitglieder (Multiplikatoren-Städte – multiplier cities) aufnehmen.
 
Gleichzeitig werden die Projektpartner Strategien und Praktiken entwickeln, die notwendig sind, um die Widerstandsfähigkeit der Städte, Innovation und Steuerungsmodelle mit naturbasierten Lösungen zu steigern. Unser Ansatz ist offen und innovativ und fördert die Entwicklung der Zusammenarbeit zwischen lokalen Munizipalitäten, KMU (SME), akademischer Forschung und Gemeinschaftspartnern (NGOs, Vereine etc.), um ein Instrumentarium und praktisches Ausrüstungsset (Toolkit) sowie die Leitfäden (Guidebooks) für Städte zu erstellen, die naturbasierte Lösungen vor Ort liefern wollen.
 
Wir messen die Auswirkungen der implementierten Natur-basierten Lösungen auf Klimaanpassung, Gesundheit und Wohlbefinden, sozialen Zusammenhalt und nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung in den Fallbeispiel-Städten. Innovative Maßnahmen zur Förderung der Gründung und des Wachstums kommerzieller und sozialer Unternehmen, die naturbasierte Lösungen und Produkte produzieren, sind integraler Bestandteil unserer Arbeit.
Das von Wissenschaftlern aus Trinity College Dublin, University of East London, Humboldt Universität zu Berlin, Dutch Research Institute For Transitions Rotterdam, University of A Coruña und anderen Projektpartnern konzipierte Vorhaben werden ständig im Rahmen von verschieden Workshops und Experteninterviews diskutiert und gemeinsam erarbeitet, wie naturbasierte Lösungen lokal umgesetzt werden können. Erfahrungsberichte zu Herausforderungen, Hindernissen und Nutzen bilden die Grundlage für Lösungsvorschläge und werden in Form verschiedenen Guidbooks präsentiert, die vor Ort genauso wie überregional in Europa angewandt werden können.
 

Struktur des Projektes

 
In sechs Arbeitspaketen sollen im Zeitraum von fünf Jahren folgende Maßnahmen durchgeführt werden:
 
  • Literaturrecherchen zur wissenschaftlichen und praktischen Ansätzen zur Entwicklung und Implementierung von Naturbasierten Lösungen sowie die Analysen von Stadtstrategien (governance and financing models)
  • Erarbeitung einer Datenbank von hunderten Naturbasierten Lösungen in Europa als Grundlage für statistische Analysen, was in das open OPPLA Plattform integriert wird;
  • Experteninterviews zur Analyse von bisher erfolgreich implementierte NBS;
  • Workshops (Arbeitstreffen) am Ort mit lokalen Experten und Vertreter aus der Stadtverwaltung, Wissenschaft, Industrie, SME
  • Organisation der Tagungen und Konferenzen;
  • Implementierung von der im Rahmen des Projektes geplanten NBS in Front-runner und Fast-follower cities;
  • Impact-Analysen und Entwicklung von Leitfaden (Framework) zur Bewertung von Auswirkungen der implementierten Naturbasierten Lösungen mit der Veröffentlichung von praktischen Handreichungen (guidebooks), Modellen und Szenarien.

 

Work packages

(© Connecting Nature project).


 

Ergebnisse/Publikationen (Auswahl)

 

  • Haase D, Dushkova D (2019) Nature-based solutions for urban climate change adaptation: evidence from the Europe-wide nature-based solutions database. Urban Forestry and Urban Greening (in prep)
  • Haase D, Haase A, Dushkova D, Wolff M (2019) Nature-based solutions (NBS) in cities and their interaction with urban land, ecosystems, built environment and people: Debating societal implications. Land. Special issue. Editorial. (in prep)
  • Haase D, Dushkova D, Connor S, Nash C, Dumitru A, Improta R L et al. (2019) A new framework to support evaluation of nature-based solutions projects in cities considering success and failure. Land (in prep)
  • Haase D (2019) Ecosystem Services provided by Blue Infrastructure in Cities - Concepts and Evidence from Europe and the US. Sustainability (in press)
  • Dushkova D, Haase D (2019) Nicht nur einfach grün: Naturbasierte Lösungen als Konzept und praktischer Ansatz für eine gesellschaftsbezogene Nachhaltigkeitsforschung in urbanen Räumen. Ecosystem Services Partnership Deutschland (ESP-DE) Blog „Innovationsnetzwerk Ökosystemleistungen Deutschland“ (in prep)
  • Albert C, Schröter B, Haase D et al. (2019) Addressing societal challenges through nature-based solutions: How can landscape planning and governance research contribute? Landscape and Urban Planning 182. DOI: 10.1016/j.landurbplan.2018.10.003
  • Haase D, Dushkova D (2018) Learning from existing nature-based solutions experiences in Europe. In: Dumitru A. et al. (eds.) Connecting Nature: bringing cities to life, bringing life into cities. Deliverable 1.1.2018.
  • Guerrero P, Haase D, Albert C (2018) Locating Spatial Opportunities for Nature-Based Solutions: A River Landscape Application. Water 10(12):1869. DOI: 10.3390/w10121869
  • Haase D, Dushkova D (2018) Nature-based solutions for urban challenges: An Analysis of Local and Regional Projects from the Europe-wide database. In: Lupa P, Stepniewska M, Grams P (eds.) Ecosystem services in transdisciplinary approach. Book of Abstracts of the 5th Scientific Symposium Ecoserv, 17-19 September 2019, Poznan. Department of Integrated Geography, Adam Mickiewicz University, Poznan.
  • Haase D, Dushkova D (2018) Assessing the Nature-Based Solutions in European cities: Framework for Development of Database. In: Transitions to sustainability, lifestyles changes and human wellbeing: cultural, environmental and political challenges. Book of abstracts of IAPS Symposium 2018, Rome, July 8-13 2018.

 

 

Projektbearbeuting von der HU Berlin
 

Von der HU Berlin sind für das Projekt Prof. Dr. Dagmar Haase und Dr. Diana Dushkova (Wissenschaftliche Mitarbeiterin) aus dem Geographischen Institut tätig. Ihre Aufgaben umfassen die Aktivitäten des Connecting Nature Projektes in den work packages 1, 2, 3, was die Bewertung und Weiterentwicklung der wissenschaftlichen Ansätze zur Entwicklung und Umsetzung der naturbasierten Lösungen und die Erarbeitung einer Europabreiten Datenbank von NBS einschließt. Zu ihren Kernaufgaben gehören auch Durchführung von Experteninterviews, statistische Analyse der Datenbank und Erarbeitung von Indikatoren, die Auswirkungen von NBS bemessen und die Monitoring von NBS ermöglichen können.


Contact
 

Humboldt University Berlin, Department of Geography, Landscape Ecology Lab, 10099 Berlin, Unter den Linden 6
Prof. Dr. Dagmar Haase
Tel. +49 30 2093 6831, fax: +49 30 2093 6833
email: dagmar.haase@geo.hu-berlin.de
Dr. Diana Dushkova
email: diana.dushkova@geo.hu-berlin.de

 
Projekt-Website https://connectingnature.eu/